Schüßler-Plan 80er-Jahre

Mit Hochgeschwindigkeit in Richtung Wachstum

1978 - 1988

Die 80er-Jahre enden mit einem gewaltigen Sprung nach vorne. Ein wachsendes Schienennetz und fortschrittliche Hochgeschwindigkeitsstrecken geben ein neues Tempo vor. Das Ingenieurbüro Willi Schüßler springt auf diesen Zug auf und sorgt damit auch innerhalb des Unternehmens für rasante Fortschritte. So gehen aus dem dritten Jahrzehnt unter anderem ein zweiter Bürostandort in Frankfurt am Main sowie neue Kompetenzen im Großbrücken- und Infrastrukturbau hervor.

Wenn auch der Bau erst in den 90er Jahren erfolgen soll, ist eines der richtungsweisenden Projekte der 80er Jahre die Neubaustrecke Köln – Rhein/Main. Die Bahnverbindungen zwischen den beiden größten deutschen Metropolregionen Rhein-Ruhr und Frankfurt/Rhein-Main mit rund 15 Millionen Einwohnern werden an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen. Die zwischen Siegburg und dem Frankfurter Flughafen mit 300 km/h befahrbare Strecke verkürzt die Reisezeit auf zahlreichen nationalen und internationalen Verbindungen um etwa eine Stunde. In ihrem Verlauf quert die 195 km lange Neubaustrecke die Sieg, das Siebengebirge, den Westerwald, die Lahn, den Taunus und den Main – wodurch 31,5 km Tunnel und 5,5 km Talbrücken entstehen. Weitere Besonderheiten sind eine Trassenlängsneigung von bis zu 4 % und die enge Verkehrswegebündelung mit der A3. Weil die Köln – Rhein/Main-Verbindung als erste deutsche Neubaustrecke ausschließlich für den Hochgeschwindigkeitsverkehr vorgesehen ist, kann erstmals die neuartige „Feste Fahrbahn“ auf nahezu der gesamten Länge verbaut werden.

Ein für Schüßler-Plan wichtiges Projekt ist auch die Citytrasse Offenbach. Mit 35.000 Fahrgästen täglich ist die südmainische S-Bahn-Verbindung inzwischen eine der höchst frequentierten unter Städten ähnlicher Größenordnung. Das schon damals gelebte Credo "Planung für Menschen, Projekte für die Zukunft" machen anspruchsvolle Tragwerke, barrierefreie Haltestellen und modernste Verkehrstechnik sichtbar. Nicht ohne Grund wird aus dem Vorhaben, „mal kurz nach Frankfurt zu gehen“, die Gründung eines neuen Bürostandorts. Das Ingenieurbüro Willi Schüßler gibt sich fortan als Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft eine neue Struktur.

Die Gründung der Frankfurter Gesellschaft ist Vorbote einer noch folgenden, deutschlandweiten Expansion. Nach drei nicht ganz einfachen Jahrzehnten stellt sich nun auch der wirtschaftliche Erfolg ein. Das Düsseldorfer Büro ist für das Privathaus von Willi Schüßler zu groß geworden und zieht an den Mörsenbroicher Weg. Gleichzeitig wachsen auch die Kompetenzen der Ingenieurgesellschaft weiter: Mit der Übernahme der Firma Hein Lehmann AG gehen Erfahrungen des Stahlbrückenbaus aus Projekten wie den Düsseldorfer Rheinbrücken in das Know-how von Schüßler-Plan über. Erfahrungen, die auch für die mit der Wende verknüpften Verkehrsprojekte Deutsche Einheit von großem Vorteil sind.

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