Schüßler-Plan 2000er-Jahre

Grenzenlos geplant

1998 - 2008

Ein neues Jahrtausend bricht an. Die Auftragslage ist zunehmend besser, insbesondere im Hochbau, wenn auch zugleich ein hoher Kostendruck spürbar wird. Schüßler-Plan reagiert mit Änderungen im Vertragswesen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Anders als im Hochbau lässt der Straßenbau zunächst keine rosigen Aussichten zu: „Die öffentlichen Haushalte werden in den nächsten drei Jahren keine wesentlichen Impulse in der Verkehrsinfrastrukturplanung geben können“, prophezeit Geschäftsführer Norbert Schüßler auf der Weihnachtsfeier im Jahr 2004. PPP-Projekte – u.a. auch bei Justizvollzugsanstalten – stehen im Fokus des Wettbewerbs bei der öffentlichen Hand. Schüßler-Plan ist mit Start der ersten Pilotprojekte als Berater und Projektmanager für verschiedene Autobahnabschnitte beauftragt. Bis heute.

Erstmals ist Schüßler-Plan auch mit einem großmaßstäblichen Infrastrukturprojekt in Polen beauftragt und realisiert im Zuge der Planung einer 3,4 km langen Verkehrsanlage die Nordbrücke über die Weichsel. Eine Verbindung nach Warschau, die lange Bestand haben soll: 2007 gründet Schüßler-Plan die Schüßler-Plan
Inżynierzy mit Sitz in Warschau.

Mit inzwischen 16 Bürostandorten wächst auch die Zahl der besonders spannenden und anspruchsvollen Projekte, über alle Typologien hinweg. Eine Essenz daraus sind die folgenden Referenzen.

Hochbau.

Hoch, gläsern, besonders – der Westhafen Tower in Frankfurt, die Hauptverwaltung der E.ON Ruhrgas AG in Essen und das GAP15-Hochhaus in Düsseldorf sind stadtbildprägend. Darüber hinaus zählen der 30-geschossige Westhafen Tower mit einer Höhe von 109 m, das in Deckelbauweise errichtete GAP15-Hochhaus und die ellipsenförmige E.ON Hauptverwaltung zu den ingenieurtechnisch anspruchsvollsten Hochbauprojekten der 2000er, bei denen Schüßler-Plan die Tragwerksplanung verantwortet.

Brücken.

Sie zählt nicht nur zu den längsten Straßenbrücken von Schüßler-Plan, sondern auch zu den schönsten: die zweite Strelasundquerung. Wahrzeichen der knapp 4 km langen Querung zwischen der Insel Rügen und dem vorpommerschen Festland bei Stralsund ist die Schrägseilbrücke mit ihrem 126 m hohen Stahlpylon. Erstmals in Deutschland kommen sogenannte Parallel-Litzenbündel zum Einsatz, für eine effizientere Montage vor Ort.

Nicht weniger anspruchsvoll ist die 800 m lange Nordbrücke über die Weichsel. Um den längsten Fluss Polens zu überqueren, werden 36 Ingenieurbauwerke realisiert. Die Planungsleistungen für die Strombrücke sowie für die daran angeschlossenen Verkehrsanlagen bringen genug Arbeit für einen ganzen Bürostandort mit sich, der schließlich 2007 in Form der Warschauer Ingenieurgesellschaft offiziell eröffnet wird.

Flughäfen.

Berlin soll einen neuen Hauptstadtflughafen bekommen. Der Flughafen Berlin Brandenburg BER entsteht im brandenburgischen Schönefeld und wird nach Inbetriebnahme die bestehenden Flughäfen Tegel und Schönefeld ablösen. Zum Eröffnungszeitpunkt soll der Flughafen eine Kapazität von rechnerisch etwa 35 Millionen Passagieren pro Jahr haben. In den 2000er Jahren startet Schüßler-Plan zunächst mit der Tragwerksplanung und der Objektplanung der Verkehrsanlagen, bevor sie 2015 die Generalplanung für die Restleistungen übernimmt.

Anfang der Dekade wird das Flughafenprojekt "airport 2000 plus" in Düsseldorf erfolgreich abgeschlossen. Am Ende der Dekade starten die Ausbaumaßnahmen am Frankfurter Flughafen, für die Schüßler-Plan die Projektsteuerung verantwortet.

Tunnel.

Er ist ein Paradebeispiel dafür, dass gute Ingenieurarbeit scheinbar Unmögliches möglich machen kann. Der City-Tunnel Leipzig bringt viele ingenieurtechnische Herausforderungen mit sich: hochkomplexe Bodenverhältnisse mit eiszeitlichen Grundmoränenlandschaften sowie Braunkohle- und Quarziteinlagerungen, eine dichte und denkmalgeschützte Nachbarbebauung sowie eine architektonisch anspruchsvolle Gestaltung. Das Schildvortriebkonzept muss im laufenden Baubetrieb aufgrund undokumentierter historischer Baumaßnahmen mehrfach modifiziert werden. Hohe Anforderungen an die verkehrliche Funktionalität und an den Brandschutz führen zu einer Reihe innovativer Lösungen. Die Wirkung des bedeutenden Verkehrsinfrastrukturprojekts auf den Wirtschaftsraum Leipzig ist dabei unbestreitbar: Das Leipziger Schienennetz wird neuorganisiert und optimiert. Großräumige Umfahrungen der Innenstadt sind mit der Inbetriebnahme des Tunnels nicht mehr erforderlich, da alle S-Bahn-Linien des umgebenden Netzes in dem City-Tunnel gebündelt werden. Als Generalplaner verantwortet Schüßler-Plan die Objektplanung des 3,5 km langen Tunnelbauwerks sowie die Planung der Verkehrsanlagen und ist zusätzlich mit verschiedenen Beratungs- und Managementaufgaben betraut.

Am Ende dieser Dekade nehmen die Tunnelbauprojekte im Infrastrukturbau weiter zu: Projekte wie die Nord-Süd-Stadtbahn Köln, der Bibratunnel für das VDE-Projekt Nr. 8, die Wehrhahnlinie in Düsseldorf und der Kaiser-Wilhelm-Tunnel in Koblenz folgen.

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